Donnerstag, 27. November 2008

Mein Leben als Star

Wie im letzen Artikel bereits bekanntgegeben habe ich es tatsächlich geschafft einen Platz an Bord der Lufthansamaschine LH4129 zu ergattern. Erstes Highlight des Tages, nachdem es am Dienstag nicht so gut gelaufen war und das nur, weil ich mehr als 38 kg wiege (inklusive Koffer)

Aber das Leben läuft ja nicht immer mies und so steigerte sich der Tag kontinuierlich. Ich hatte einen schönen Gangplatz in der letzten Reihe des Fliegers, also ruhige Lage mit Überblick. Einzige Nachteile: lange warten beim Austeigen mit Gateposition und langes warten aufs Esssen (wobei, darf man das laut UNO Menschenrechten als Essen bezeichnen? Ich weiß es nicht...) Soweit so gut. 30 Minuten zu spät in Frankfurt (zum Glück war das mein Endziel und ich mußte nicht weiter nach Paris, Brüssel, Nizza oder sonstwohin, da waren einige Anschlüsse verpaßt und sogar gestrichen worden) ging ich dann erstmal in den Poolraum der LH um zumindest die ganze Nervenaufreiberei beim Rückflug zu Minimieren und habe erstmal die Flüge fest gebucht (also Rückflug nach Malta und Flug vor Weihnachten), somit keine Pannen mehr bei diesen Terminen. Habe mich auch noch kurz nett mit Kollegen unterhalten, die mich trotz meiner ins Vnermessliche verdunkelten Hautfarbe wiedererkannt haben - wie bleibt mir ein Rätsel - und dann runter zur Gepäckausgabe, wo mein Koffer (mal wieder) der Letzte und einzige seiner Art war, den man in den Katakomben des Frankfurt International Airports antreffen konnte. Nun ja. Nächster Schritt: Zug nach Mainz.

An dieser Stelle werden sich aufmerkasme Leser vielleicht fragen: Was hat dieser Gottverdammte Scheiß mit der Überschrift zu tun? Dazu kommt der Künstler gleich. Aber man wird ja wohl noch einen Spannungsbogen aufbauen dürfen.
So ging ich also ohne bösen Gedanken zum Tiefbahnhof, wo um 17.23 der Regionalexpress fahren sollte (es war viertel nach fünf). Am Ende der Treppe angekommen sehe ich wie der Zug schon abfahrbereit steht und (mit mir als letzem Zusteiger) pünktlich um 17.17 (meine Lieblingszeit, fällt mir gerade auf) losfährt. Glück gehabt. Auf der Suche nach einem Platz mit all dem Gepäck (ich habe im Poolraum noch eine Kuchenhaube aufgesammelt, Hintergrundgeschichte irrelevant) wurde ich recht schnell fündig. Kommunikativ wie ich bin, drücke ich minen Sitznachbarn natürlich erstmal einige Geschichten auf Ohr. Zur Erläuterung: ich bin nicht grundlos zu dieser Jahreszeit ins bitterkalte Deutschland zurückgereist, sondern um mit Prunk und Glorie auf dem größten Mainzer Filmfestival aufzschlagen. FilMZ - das Festival des deutschen Kinos - so heißt die Veranstaltung - findet dieses Jahr zum 8. Mal statt und ich wollte es wieder miterleben. War zumindest letztes Jahr ganz lustig. Lange Rede kurzer Sinn (wie so oft): als dann endlich auch mein Geist gelandet, vom Gepäckband gestiegen und in letzter Sekunde den Zug bestiegen, um mich zu finden hilft er mir sogleich (nach dem entfernen meines Jackets - hochwertiges Polyester, was das für die Körperreaktion im geheizten Zug heißt, kann sich ja jeder denken) zu realisieren, was ich gerade so alles erzähle und die Reaktion der Belästigten zu überprüfen. Ganz genervt scheinen sie zumindest nicht zu sein. Aber irgendwoher kommen die mir bekannt vor. Oder war es nur der eine mit der komischen Haarfarbe... Hätte mein Sprachzentrum nicht so viel Hirnkapazität eingenommen, ich hätte schon an dieser Stelle rausgefunden, woher dieses Gefühl kam. Und hier komme ich nun endlich zum Punkt: Ich hab's irgendwann doch rausgefunden, wer es war und saß später sogar im Kino beim Eröffnungsfilm des Festivals auf dem von ihm vorgewärmetn Sitz: Einer der Menschen, die mein Leben beeinflußt haben ohne es zu wissen. Und darum sage ich nun mit einem lachenden Auge (das andere ist wohl noch mit reden beschäftigt): Danke Robert Stadlober, für Sommersturm und dafür, daß du mich nicht ausgelacht hast, als ich Schwachsinn geredet hab.


In diesem Sinne

Der Flieger

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