Freitag, 19. Dezember 2008

Letzte Worte

... bevor ich vor Weihnachten nach Hause fliege.

Auch wenn ich einiges auf den letzten Drücker verloren habe, meine Vorfreude ist definitiv noch da. Ich freue mich auf die Menschen, die ich vor 3 Monaten zurückgelassen habe, doch ich bin nicht sicher, ob sich auch alle auf mich freuen. Damit meine ich nicht den Körper, sondern die Person, denn mit der Sekunde in der ich abgeflogen bin, habe ich mich verändert:
- die längste zusammenhängende Abwesenheit von dem Ort, den meine Familie gerne als 'mein Zuhause' bezeichnet
- der andere Kontakt, die andere Art der Kommunikation und nicht zuletzt
- die Erkenntnis, dass ich es nicht allen recht machen kann

Alles in allem bin ich gespannt was passiert und versuche mit so wenigen Erwartungen wie möglich zurückzukehren, aber auch mit so wenig Schauspiel wie möglich meine Langeweile zu minimieren. Was man nämlich sehr deutlich lernt, wenn man Monatelang kaum etwas zu tun hat und nur darauf wartet, dass geliebte Personen online kommen, ist, dass Langeweile verschwendete Zeit eines begrenzten Pensums ist. Und das kann nicht sein, ich möchte mein Leben genießen! So

genug, Boarding beginnt gleich.

Bis demnächst in deutschland

Der Reisende

Dienstag, 16. Dezember 2008

*Klau*

Zahl der Stunde:

69

(Anzahl der Stunden bis Frankfurt)

Danke an Anja für die Idee :-)

(leider 21 Stunden zu spät, weil das bloggen nicht geklappt hat)

Sonntag, 14. Dezember 2008

Paaaaaarty

Diese Malteser - sehr komisches Volk

Am Freitag erlebt:
Hochzeit auf maltesisch. Der Priester gibt Anweisungen, wie eine Ehe funktioniert, als ob er selbst mit diesen Regeln schon gute Erfahrungen gesammelt hätte (mir wurde es übersetzt, da ich kein Malti kann), Leute kommen 30-60 Minuten zu spät, obwohl sie im Chor mitsingen, wenn ein Handy klingelt macht das auch nicht, man kann ja mal kurz im Seitenschiff der Kirche seine Geschäfte klären. Das alles wird hier beim katholischsten aller nicht Vatikanischen Länder gedulded. Ebenso wie 4 Mann starke Kamerateams, die die Hochzeit für die ewigkeit auf einen Datenträger bannen (ich weiß nicht, ob die Malteser schon bei der Hochzeits-DVD angekommen sind, oder immer noch Videos haben, die Kameras sahen jedenfalls sehr professionell aus) Aber nicht nur das mutete sehr amerikanisch an, nein, auch die Tatsache, dass sich die Braut selbst ein Lied singt (ein Popsong vermutlich).

Nunja, nachdem der Pflichtteil erfüllt war enthob ich meinen Adoniskörper (ich muß wohl an diesem Abend echt gut ausgesehen haben, den Blicken nach zu urteilen) der Kirchenbank und wir schleppten uns alle zu einem Veranstaltungsort, der einer guten Hochzeit gerecht war. Große Gewölbehalle, mehrere bildbehangene Räume (man könnte auch Säle sagen), Gemälde, vergoldete Rahmen, schicke Möbel, eine Freitreppe, Balkone im Innenraum und was das wichtigste war: die emsigen Mitarbeiter der "Busy Bee" einer Cateringagentur. Minütlich wurden Häppchen vorbeigetragen, oder eben auch Alkohol, den man sich aber gerne auch von der Bar abholen durfte, gegen zwölf schnitt das Brautpaar die Hochzeitstorte an, wonach Moet et Chandon gereicht wurde, den ich sicher mehr genossen hätte, wenn nicht schon die 4 Wodka Martini zuvor soviel Mageninhalt blockiert hätten.
Alles in Allem aber eine nette Veranstaltung von der ich mich beim Aufräumen mehr als nur bierselig entfernte, um ca eine Minute nach dem Ins-Bett-Fallen ins reich der sich drehenden Träume zu entschwinden.

Liebe Grüße
Der Erleber

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Klarstellung

Es hat mal wieder geregnet und das möchte ich zum Anlass nehmen, diesen neuen Artikel zu schreiben.

Heute möchte ich etwas klarstellen und die Malteser in ein besseres Licht rücken - nicht weil man da die Falten und Unreinheiten besser sieht, sondern, weil sie es sich verdient haben. Man hört immer wieder Kritik, Malta hätte sich immer noch nicht in die EU eingefügt. Zwar behalten sich ie Malteser ein spezielles Arbeitsrecht vor, das selbst in der EU einzigartig ist und ihre Busse und Weihnachtsbeleuchtungen entsprechen sicher nicht den EU Richtlinien zum Umweltschutz, aber die Inselbewohner sind (wenn es nicht gerade um Strom und Treibstoff geht) extrem sparsam.
Ich will weiß Gott niemandem Geiz unterstellen, denn geizig sind sie nicht, die Malteser. Aber erfinderisch. Von den Römern wurde ihnen schon sehr früh der technische Fortschritt des Aquäduktes gebracht, der im Resteuropa durch teure Kanalisation verfeinert und fortentwickelt wurde. Der Malteser aber denkt weiter und fragt sich: ist es wirklich ein Fortschirtt, wenn man ein bewährtes Prinzip einfach nur teurer macht? Die folgerichtige Antwort (auch für Laien) muss hier natürlich nein lauten. Und so sieht's auch der Malteser (nicht nur weil er vom Gleichnamigen Getränk etwas zuviel getrunken hat):

Das Überirdische Aquädukt, das außerirdisch teuer in der Anschaffung und Unterhaltung und außergewöhnlich schwierig in der Planung, außerdem hinderlich bei der Aussicht ist, das manche Länder durch unterirdische Kanäle ersetzt haben wird in diesem Land - zumindest was das Regenabwasser anbelangt - einfach weggelassen. Das spart Zeit, Geld und nicht zuletzt Ärger bei der Instandhaltung. Die Straßenreinigung spart man sich im Winter dazu auch noch (im Sommer fällt meist kein bis kaum Regen). Kurzum: super Idee. Warum sie in Europa allerdings noch nicht zum Erfolgsmodell geworden ist, wird auch schnell klar, wenn man sich folgendes Bild ansieht (ich war leider etwas spät, das meiste Wasser und die Amphibienfahrzeuge waren schon weg):

Montag, 8. Dezember 2008

Lethargie

Ich weiß nicht, ob es besser ist, anhand von Lethargie erinnert zu werden, dass man noch lebt oder ob man das Leben laufen lassen sollte in dem Wisen, dass alles nichts ist

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Homestory

Soooo, nun nach langer Zeit mal wieder was neues vom Home sweet Home auf Malta. Der maltesische Winter ist nun nämlich im Anmarsch und daher steigt in mir die Sehnsucht nach dem maltesischen Herbst, den ich gerne zurück haben will. Also zaubere ich ihn mir durch im Herbst gemachte Bilder zurück :-)

Beginnen wir also hier mit einer kleinen Aussicht vom Dach auf den dazugehörigen Garten (bei diesem Wort sträubt sich alles in mir, die neue Rächtsschraibunk zu verwenden. Der Garten ist zwar gehörig, ind diesem Fall gehört er aber einfach nur zum Haus dazu) Man erkennte den Pool (Der Besitzer nennt ihn 'sein neuestes Spielzeug), dern Olivenbaum, der schön aussieht, doch leider durch Erfüllung seine Aufgabe im Herbst ne Heidenarbeitmaht, wenn man lieber in Wasser als in Olivenöl badet und natürlich die Orangenbäume, die mir zur Zeit wirklich dabei helfen, den Schnupfen so weit wie möglich fern zu halten.


Am Pool selbst steht noch ein kleiner Tisch, an dem es sich herrlich frühstücken läßt, wenn morgens die Sonne scheint. Die hohe Mauer ermöglicht es außerdem sich nicht schämen zu müssen, wenn man nicht topgestylt aussieht nachdem man aus dem Bett gefallen ist - alles in alem ein guter Start in den Tag.

Hier nochmal ein kleiner Blick (man merkt schon, ich mag das Wasser wirklich) aus meinem Zimmerfenster, allerdings nicht zur Frühstückszeit, sondern, die Schatten lassen es erahnen, am späteren Abend. Trotzdem schön.

Zurück vom Pool geht es auf diesem kleinen Lustwanderweg wieder zurück ins Haus. Auf diesem Bild leider nicht zu erkennen sind die kunstvollen Statuen von Sphinxen, die den Garteneingang des Palazzos flankieren, sehr eindrucksvoll, selbst wenn man hier öfter vorbeigeht. Mir ist manchmal, als wohne ich in einem Museum. Vielleicht tue ich das ja auch, nur kommen hier keine Besucher rein.

Nun zu guter Letzt noch ein kleines Bild als Vorgeschmack auf den folgenden Abschnitt der Homestory, der hoffentlich nicht so lange auf sich warten läßt wie dieser hier. Also liebe Leser: beim nächsten Mal wird's biblisch. Bis dann

Euer Gärtner

Geistesblitz

Nicht nur, um Lauras Verlinkungstext gerecht zu werden:

Wer sind wir? Was macht uns dazu? In wie weit beeinflussen wir uns selbst? Können wir das überhaupt? und wenn ja, wie?

Ich glaube, wir können. Und ich glaube wir können es alleine. Es ist aber tausendmal einfacher, wenn uns geholfen wird. Die Entscheidung jedoch kann uns niemand abnehmen, die muß jeder für sich treffen.

Ich zum Beispiel verändere mich gerade, ein Symptom dafür ist der fliegende Wechsel zwischen alter und neuer Rechtschreibung. Ich kann mich einfach nicht entscheiden die Vergangenheit loszulassen oder die Gegenwart anzunehmen. Ich sollte, denke ich, zweiteres Versuchen, aber immer in dem Wissen, dass ich ohne meine Vergangenheit nicht der wäre der ich bin und dass die Gegenwart von jetzt sehr bald schon Vergangenheit ist.

Ich hoffe, ich habe meinen Unterstützer gefunden.

Gruß

Der Vergangene

Dienstag, 2. Dezember 2008

Glück gehabt

Heute hatte ich Glück. Das soll auch mal passieren in diesem Leben, das so unglaublich unorganisiert ist, dass man es kaum fassen kann.
Malta, 2. Dezember:
Dass die Busse hier nicht gerade neu sind und ihre Fahrer nicht zimperlich ist ja weithin bekannt. Aber heute war es knapper als sonst. Es ging nur um Zentimeter, als der Gelbe Koloss aus den 50ern von geschätzten 80 km/h auf 0 bremste. für die vor uns war es noch knapper, die haben sich berührt. aber es gab keine Toten und (wahrscheinlich) keine Verletzten. Außer der Dame neben mir im Bus, auf die bin ich nämlich draufgefallen. Aber auch sie hat überlebt und so bin ich mit meinem ersten größeren Schock dann doch noch ganz glimpflich davongekommen.
Zumindest aber weiß ich wieder (nach Zerrissenheit) welche menschen mir wichtig sind. Sie alle sind mir in dieser Schrecksekunde durch den Kopf gegangen. Danke dass ihr da seid.

Euer Überlebender

Montag, 1. Dezember 2008

Back to life

So, jetzt bin ich wieder zurück im Alltag.

FilMZ war ein ganz netter Ausflug in die Heimat, etwas surreal, aber gut.
Noch mehr als das Festival selbst hat mir selbststverständlich das Wiedersehen mit meinem Schatz gefallen. Aber auch Wetter und 'Skyline' von Mainz haben heimatliche Gefühle geweckt, die ich so schnell nicht wieder loswerde.
Was mir aufgefallen ist: wenn man sich zuhause fühlt, schärft sich der Sinn für Details und (zumindest) ich lasse mich leihcter von der Menschlichen Art deprimieren. Aber naja. Man soll ja Spaß im Leben haben, also besser nicht drauf reagieren, wenn Menschen einen nicht so behandeln, wie man es verdient hat.

Es grüßt aus der Sonne

der Wanderer

PS: Hier ein paar Eindrücke