Freitag, 31. Oktober 2008

Heute: Kultur!

Nachdem ich ja gerne mal viele Worte verliere (und nicht wiederfinde), ohne, dass es um etwas ginge, heute etwas gesellschaftlich anerkanntes: Kultur.Nicht umsonst hat die deutsche Bundesangel(a) in den letzten Tagen das 10jährige Bestehen des Amtes des Staatsministers für Kultur und Medien gewürdigt und sich abermals über etwas freuen dürfen.Aber auch auf Malta gibt es Kultur (und ich bin mir nicht sicher ob es hier einen Staatsminister dafür gibt). Es gibt sie sogar schon sehr lange, nämlich 7.000 Jahre. Auf diesem kleinen Mittelmeerarchipel finden sich tatsächlich (im Beitrag vom 5. Oktober) die ältesten erhaltenen menschlichen Steinbauten (auch wenn die erst 5.600 Jahre auf dem Buckel haben). Diese Gebäude - es ist nicht überraschend - dienten Kulthandlungen (der Mensch hatte ja schon immer Angst vor höheren Mächten) und heute sind noch ca. 20 dieser Blockbauten (es sind fast die ersten Plattenbauten, da die Steinzeitmenschen unerdenklich schwere Steinplatten durch die Gegend schleppten und auffichteten - selbst Stonhenge ist dagegen Teilweise ein Klacks) erhalten. Davon befindet sich einer in unmittelbarer Nähe meiner neuen Behausung, der ich noch einen eigenen beitrag widmen werde, denn es gibt so viel zu sagen.

Ganz viele Informationen bietet das Internet von selbst (z. B. der Wikipediaartikel "Tempel von Tarxien"). Dennoch will ich gerne meine eigenen Eindrucke hier veröffentlichen, denn der Tempelbesuch bietet, obgleich er recht unspektakulär scheinen mag, reichhaltige Überraschungen. Zuvorderst das freundliche Gesicht, daß die unterbeschäftigte kassiererin macht, wenn man den Eintrittsbetrag von 2,66 € für 2 Studenten mit einem 50 € Schein zahlt. Da strahlt einem die maltesische Herzlichkeit glatt entgegen, wie die Sonne nach 18 Uhr (Sonnenuntergang auf der Insel zur Zeit 17.04 Uhr). Nach dieser ersten Hürde, die nicht für Zartbesaitete geschaffen ist (lassen sie im Falle eines leicht zu verletzenden Gemüts lieber einen Reiseführer, wahlweise wildfremde andere Touristen, ihre Tickets kaufen, falls sie welche finden) findet man sich recht schnell in der überschaubaren Tempelanlage wieder (obgleich die Tempel von Taxien in vielerlei Hinsicht speziell sind - so wie alles andere auf Malta, wie z. B. durch ihre durch fast keinen anderen maltesischen Tempel erreichten Größe). Hier findet man dann auch die bis zu 20t schwere Steinblöcke. Viele davon. Wenn man sich nicht für Geschichte interessiert, wird einem sehr schnell langweilig - das sei als Warnung an dieser Stelle hinzugefügt. Aber für alle, die sich gerne in eine andere Zeit versetzen, bieten diese Anlagen genügend Gelegenheit, sieht man einmal von dem alle 10 Sekunden ertönenden elektronischen 'klick' der Digitalkameras der ganzen Touristen ab.
Wie es da aussieht, wenn die Sonne scheint (und ihr Licht nicht versehentlich in dem durch das strahlende Lächeln der Kassiererin entstandenen schwarzen Loch absorbiert wurde) zeigen die Bilder hier






Ansonsten bleibt mir erst mal nur zu sagen: Tschüs und bis bald

Der Kulturbeauftragte

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Was für ein Tag

Nach erneuter Woche Pause endlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir.

Julius ist leider wieder zuhause, aber das wiederum bietet mir nicht zuletzt auch mal die Möglichkeit auch mal das Studium hier auf der Insel ernster zu nehmen (nicht, daß ich es vernachlässigt hätte).
Jedenfalls bin ich seit Dienstag jeden Tag mindestens 5h an der Uni gewesen und hab auch schon zweimal im Gym trainiert. Wow. Unglaublich, dafür erwarte ich Applaus.
Nun zur Überschrift:
Gestern ist viel passiert. Nach der Uni bin ich heim und kaum hatte ich die Wäsche in 98% Luftfeuchtigkeit zum Trocknen erhängt, kam auch schon der Besitzer des Palastes vorbei (er kümmert sich als ob ich Miete zahlen würde, sehr maltesisch und ausgesprochen nett). Meine erste Frage war, wie der Pool gereinigt wird und er hat es mir prompt gezeigt, aber nach dem Zeigen hatte ich meine Mühe ihn zu überreden, daß vielleicht ich die Arbeit machen sollte, schließlich habe ich ihn nicht gefragt weil ich wollte, daß er es für mich macht. Nunn gut, der Pool ist nun sauber. Des Weiteren folgte auf die Reinigungsaktion eine Körperliche Höchstleistung. Wir haben David (den biblischen Riesenbezwinger) errichtet. Schwerer Brocken: 200 Kilo mit Goliaths Kopf in Bronze gegossen. Der steht nun erhaben auf einem Podest (Bilder folgen) und übt sich im gut aussehen. Danach hat mir Charles den Auftrag gegeben Internet zu beantragen, was ich in ca einer Stunde in Valetta machen werde. Ganz schon ereignisreich, wie ich finde. Das anschließende Essen mit Derek war ein guter Abschluß, typisch maltesisch eben.

Hiermit erstmal genug, es folgen hoffentlich bald (sobald GO meinen Anschluß bestätigt) sowieso viel mehr Info, weil ich dann nicht mehr zur Uni muß um meine Mails abzufragen :-)

gruß

Der Bald verbundene

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Kurze Zwischenmeldung

Ich bin jetzt umgezogen. Das ist der Hauptgrund warum ich jetzt erstmal wieder ne lange Pause eingelegt habe. Das sollte sich ändern, wenn ich wieder öfter an der Uni bin und so wie jetzt Internet habe. Da ich jetzt Sabines Cardreader nicht mehr habe muß ich mir auch noch einen eigenen kaufen um zu zeigen, wie cool mein neues Zuhause au Malta ist. Aber dazu mehr, wenn ich Bilder davon habe.
Bevor ich umgezogen bin habe ich allerdings etwas erlebt, was ich gerne als Überlegung einfließen lassen möchte. Dazu muß ich aber noch einiges vorschieben, was dem Verstehen des ganzen unabdingbar ist:

In Malta sind die Menschen etwas rauher als in Deutschland. Und etwas verschrobener. Busse sind nicht pünktlich, und wenn man ein Treffen verabredet ist man eine viertel Stunde nach der vereinbarten Zeit immer noch zu früh. Centbeträge werden gerne mal aufgerundet (was bei den meisten Preisen hier nichts macht) und auch ansonsten gibt es zwar Regeln, die allerdings gerne mal umgangen werden, wenn sie als Hindernis angesehen werden. Soviel zu dem Thema.

Am Samstag bin ich mit Julius zum Strand gefahren. Nach Gozo. Mit den Oldtimerbussen, die für Malta so typisch sind. Allein die Busfahrt dauert ca. 1.45h, danach 25 Minuten Fähre, danach 1h laufen, danach Strand. Ein Strand der sich lohnt. Was mir aber aufgefallen ist, ist von globaler Bedeutung. Es ist der wahre Grund, warum keiner den Russen an sich leiden kann. Dabei ist der Russe an sich überhaupt nicht unsympathisch und macht auch nichts falsch. Er paßt sich einfach nur nicht an. Dazu folgende Geschichte.
Im Bus zur Fähre nach Gozo, ca. 10 Uhr, offene Fenster, angenehme Temperatur. Haltestelle St. Paul’s Bay (da wo der Apostel Paulus angeblich gestrandet ist) – ca. 20 (offensichtlich reiche) Russen stehen und warten auf den Bus in dem wir schon sitzen. Bus hält (auf Malta teilweise schon ein kleines Wunder) Russen steigen ein – oder versuchen es. Die erste junge Dame bezahlt. Und offensichtlich erklärt sie allen andern einzeln, wieviel es kostet, und daß jetzt alle einzeln zahlen werden. Der Fahrpreis betrug 47 Cent. Der Busfahrer, dessen Familie wohl schon seit 3 Generationen gerne mal den Preis auf 50 Cent aufrundet, tat hier das gleiche. Alles kein Problem. Bis Nummer 17 in den Bus steigt und dies feststellt. Und hier kommt der Fehler: und sich beschwert. Erst Minutenlange Diskussion, dann alle anderen, die auch ihre 3 Cent Rückgeld wollen. Für alle Insassen des ohnehin schon nicht leeren Busses bedeuteten diese Russen 15 Minuten Zeitraub. Wegen 60 Cent. Man muß auch bedenken: hätten die Herrschaften sich gezählt und einer alleine für alle bezahlt (was ich beinahe für sie gemacht hätte, hätte ich nicht auf der Rückbank gesessen) wären es wohl 9,40€ gewesen, sie hätten ihr komplettes Rückgeld gekriegt und den Klamotten nach zu urteilen hätte es für jeden Einzelnen nicht wirklich einen Zacken aus der Krone gebrochen. Nun ja, dies war meine kleine Geschichte aus Malta. Ich bin kein Rassist, ich hätte die Geschichte genauso über Deutsche geschrieben, die sicher genauso pingelig gewesen wären. Aber meine Lehre die ich daraus ziehe: ich werde niemals wegen 3 Cent einen Aufstand schieben, der andere Menschen 15 Minuten ihres Lebens kosten wird. (außer durch das lesen dieses Textes, der nicht mal 3 Cent wert ist ;-))

Freitag, 17. Oktober 2008

Leere

Das Leben ist schon etwas komisches. Man kann sich zugleich erfüllt und leer fühlen. Im Moment bin ich erfüllt von einem Gefühl, das ich einfach nur als toll bezeichnen würde und von dem Menschen behaupten, es heile alle Wunden und kann alles überstehen. Aber dennoch hilft dieses Gefühl nicht über alle Leeren des Alltags. Einiges muß man alleine schaffen, auch wenn man weiß, daß Menschen die hinter einem stehen die ENtscheidungen mittragen oder unterstützen.
Ich jedenfalls bedanke mich aus Tiefstem Herzen für alle Unterstützung und das wichtigste Gefühl in meinem Leben. Danke, mein Schatz, danke Mama, danke Papa, danke an alle meine Freunde und die sich als solche fühlen.

Wünscht mir Glück beim füllen der letzten Lücken

Euer René

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Moderne Technik


Die oben genannte macht einiges möglich. Zum Beispiel, Telefonate MIT Bild nach Deutschland, wenn man in Malta ist. Auch wenn man den Eltern erst per Fernsteuerung den PC einrichten muß. Aber es hat ja alles geklappt.

Grüße nach Hause

Sonntag, 5. Oktober 2008

Nachtrag


Noch ein Nachtrag zur (zu den) Notte Bianche:

Megalitisch. Mein neues Wort der Nacht. Interessant was es zu sehen gibt, wenn man den Menschen von vor 5000 Jahren ins Hinterstübchen späht. Man kann erkennen, daß der Mensch wohl schon immer versucht hat alles zu erklären und wenn es ihm nicht gelang, die Antwort 'Höhere Macht' gegeben hat. Jedoch war Wissen wohl schon immer faszinierend für unsere Vorfahren, denn genau dieses Wissen und die dadurch entstandene Macht (nicht Kontrolle) verehrten sie.


Wer sich dieses Bild hier genauer anschaut wird vielleicht verblüfft sein: Es zeigt die Zeitleiste der Architekturgeschichte der Menschheit. Und die ist am ältesten, wenn man sich mit der maltesichen Kultur beschäftig. satte 1100 Jahre (na gut, 1050) vor den Pyramiden haben Menschen hier schon Tempel errichtet. Und dazu mußten sie auch noch auf die Insel kommen, das sollte man bei der Betrachtung bedenken.
Noch was zum schmunzeln: bevor dieses Bild entstanden ist, mußte ich ca 5 Minuten warten, weil eine Kleingruppe darüber diskutiert hat, was dieses Schaubild wohl bedeuten kann. Sie waren mir - in einer gedanklichen Sackgasse angekommen - sehr dankbar, als ich sie bestimmt darauf hinwies, daß oben das steht was ganz alt ist und unten das neueste. Wenn es mich nicht so genervt hätte, ich hätte es womöglich lustig gefunden.


Außerdem hier noch ein Beispiel dessen, was auch schon seit jeher eine große Rolle im leben der Menchen gespielt hat. Ich bin froh, daß es nicht offensichtlich das machwerk von Schwulen war, sonst müßte man sich ja wieder den Vorwurf der versexualisierung anhören ^^

Relativität und Realität



Die Relative Zeit wurde wieder von der Realität eingeholt. bsofort muß ich keine Rckblende mehr machen um von den vorhergehenden Stunden zu berichten, ich kann meine Fotos direkt laden und beschreiben. Ich weiß nur noch nicht wie ich sie in den Text einbinde, aber wenn es geht, werde ich das auch noch herauskriegen.




Jedenfalls hab ich gestern Kultur gemacht. In Valletta (Maltas Hauptstadt) fand die Notte Bianche (oder fanden die Notte Bianche?) statt. Typisch maltesisch (bis auf die Tatsache, daß die Veranstaltungspläne offensichtlich irgendwie eingehalten wurden). Die komplette Hauptstraße war überfüllt mit menschen und die Seitengassen waren auch nur in den seltensten Fällen zum durchschlendern geeignet. Schön war es trotzdem. Es gab Livemusik an allen Ecken, Wein und freien Eintritt in die Museen. Nun bin ich definitiv aus meiner Zeit als Nachtmensch entwachsen, aber die Informationsflut hat mich wachgehälten und überwältigt. barock wohin das Auge reicht, Waffenkammern und megalitische Ausgrabungen erfreute mein Auge und mein Hirn (und freilich meinen Gaumen)



Erleuchtetes Haus in Valetta


Jazzaufführung auf einer Treppe

Gruß
Der Kulturbeflissene

PS: Ich hatte ja versprochen, daß ich herausfinde, wie das mit den Bildern geht ^^

PPS: Aus irgendeinem Grund wollte ein Bild (eins der schöneren) nicht hochladen, darum gibt's den Grand Harbour von Valetta bei Nacht nun in exponierter Position als Nachttrag - frei nach dem Motto "Last but not least"




Samstag, 4. Oktober 2008

In the Air(Show) Tonight






Eines meiner ersten Erlebnisse auf Malta:

Die International Airshow

Sehr faszinierend was man mit Flugzeugen machen kann, am verrücktesten waren die Red Arrows (die Modelle die in Ramstein gecrasht sind). Aber man siehe selbst:

Na Endlich







Nachdem der Sonnenbrand von gestern erstaunlich schnell verheilt ist, jetzt endlich die Bildnachlese, auf die ich schon so lange gewartet habe. Oben ist die Aussicht von der Dachterasse zu bewundern. Das erhabene Gebäude mit den Flaggen ist der Wohnsitz des Premierministers von Malta, ich befinde mich also in guter Gesellschaft. Und das andere Bild zeigt wie meine Maschine landet (symbolisch natürlich, es ist eigentlich die entsprechende Maschine zwei Tage nach meiner Ankunft) Weitere Bilder folgen.

Freitag, 3. Oktober 2008

Geistesblitz

Sonnencreme sollte auch nach dem Sonnenbad gegen Sonnenbrand helfen...

Donnerstag, 2. Oktober 2008

Live Long Learning

Darum soll es hier an der Uni gehen. Stimmt irgendwie auch. Allerdings anders als ich mir das vorgestellt habe. Der Typische Erstsemesterstudent auf Malta ist 18, was ich erschreckend finde, wenn ich nachrechne wie alt ich beim Studienbeginn war und kennt sich blendend aus. Ganz im Gegensatz zumir.Das System ist anders als in Deutschland, aber nicht unbedingt schlechter - zumindest von der Grundidee. Das sieht nämlich so aus:

Man hat ein Angebot an Seminaren und sucht sich aus was einen Interessiert. Soweit alles gut. Dann setzt man sich eine Woche lang in die Seminare und sucht sich danach das aus, was man wirklich will. Gute Idee. DieInformation findet man auf riesigen Aushängen, inklusive ECTS Punkten. Leider - und das ist der Nachteil - aber ohne die Zeiten des Kurses. Essentieller Bestandteil. Nunja. Das werde ich wohl dann morgen herausfinden (müssen).

Ansonsten hab ich was über das maltesische Wetter gelernt: Ich bin bei strahlendem Sonnenschein aus dem Haus und bei strahlendem Sonnenschein ins Haus rein. Aber um punk 13.30 - als ob jemand in Hollywood einen Schalter umgelegt hätte, weil er eine Regenszene braucht - schüttet es wie bekloppt. exakt 7 Minuten. Keine 2 Minuten später zeugen nur noch die Pfützen auf den Straßen vom Wolkenbruch. Ich war zu der Zeit glücklicherweise gerade im Bus - dumm nur, daß meine Wäsche zu der Zeit auf dem Balkon war.

Zumindest hab ich auch gemerkt, daß die Malteser sehr Hilfsbereit sind, denn egal wie sehr manoffensichtlich stört, sie lassen einen immer ausreden und antworten (wenn auch teils sehr knapp) auf die dümmsten Fragen. Gute Erfahrung des Tages :-)

soviel für heute, morgen gibt's dann hoffentlich auch mal Fotos

Gruß

der Trockene

Mittwoch, 1. Oktober 2008

(Geistes) Blitz

Gestern Nacht hat es gewittert. Muß wohl heftig gewesen sein, hab's aber verpennt. dafür ist heute schönes Wetter, vll mache ich ja was draus. Mal sehen, ich bin nämlich eher faul eingestellt, außerdem streiken auch die Dozenten, warum also sollte ich fleißig sein?

Idee für heute:

Das Leben ist so grau und oft stürmisch. Man sollte nicht auf die Sonne warten, weil das manchmal lange dauern kann, aber man solte wissen, daß sie selbat nach dem größten Sturm wieder aufgeht und Farbe in den Tag bringt